Hillary-Stiftung Deutschland blickt auf 32 Jahre Unterstützung für die Sherpas zurück

Nach dreijähriger Zwangspause konnte am 25. Februar 2022 im Wiesseer Gasthof Zur Post wieder eine Mitgliederversammlung stattfinden. Neben den Berichten der Vorstandschaft für die Jahre 2019 bis 2021 standen Vorstandsneuwahlen, Ehrungen zahlreicher treuer Mitglieder, aber auch der Rückblick auf fast 32 aktive Jahre seit Gründung 1990 auf der Tagesordnung.

Trotz Corona + Co konnten in den vergangenen drei Jahren insgesamt 126.917 Euro an Spenden verbucht werden, verkündete die Vorsitzende Ingrid Versen. Damit war der Drei-Jahres-Unterhalt für das Paphlu-Hospital auf 2.467 m Höhe gesichert, aber auch die Medikamentenbeschaffung für die kleinen Kliniken in Bung, Salyan und Sotang im Osten des Khumbu-Gebietes. Ein neues Ultraschallgerät wurde angeschafft, und das Studium für 5 talentierte Sherpaninnen finanziert. Ein dicker Ausgabenposten an Corona-Hilfsmitteln einschließlich Beatmungsgeräte schlug vor allem 2020/2021 heftig zu Buche. 

Nicht nur die medizinische Versorgung der Sherpas liegt der Hillary-Stiftung am Herzen. Vize-Vorsitzender Manfred Häupl, Chef des Münchner Trekkingunternehmens HAUSER, erzählte von erfolgreichen Aufforstungs-Aktionen – finanziert durch Spenden von Kunden seines Unternehmens. „Inzwischen haben wir mit den Einheimischen drei Wäldchen angelegt“, berichtete er.

Sämtliche Spenden an die  Hillary-Stiftung können ohne Abzug in die Projekte nach Nepal überwiesen werden, da jedweder Verwaltungsaufwand aus privater Tasche getragen wird!

 Die Hillary-Stiftung Deutschland hätte 2020 ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert. Corona verhinderte dies. So blickte Ingrid Versen eben heuer auf die Anfänge zurück. „Als ich 1990 erstmals nach Nepal flog, um auf Einladung von Everest-Erstbesteiger Edmund Hillary seine private Hilfsaktion für die Sherpas in Europa publik zu machen, hätte ich nicht gedacht, dass wir nach Gründung der Hillary-Stiftung Deutschland in Bad Wiessee so viel Erfolg haben würden, bekannte Versen. Als Vertrauensbeweis und Ehre bezeichnete sie, dass die Stiftung den Namen Hillarys verwenden durfte. Das habe viele Türen geöffnet. „Ein Highlight war, dass durch die Gründung Edmund Hillary aus Neuseeland erstmals 1991 nach Bad Wiessee kam, um in Bayern erstmals einen Vortrag über die Erstbesteigung 1953 zu halten, was ein riesengroßes Medieninteresse auslöste“. So kam auch Manfred Häupl ins Spiel, Chef des Münchner Trekkingunternehmens HAUSER, der seit nunmehr 30 Jahren in der Stiftung mitwirkt und seit 10 Jahren als ehrenamtlicher Vize-Vorstand tätig ist. Großer Dank gilt den Unterstützern, die in ganz Deutschland verstreut sind. 

 In ihrem Rückblick erinnerte Ingrid Versen auch an das schreckliche Erdbeben in Nepal im Jahr 2015. „Eine Woche vor dem ersten Beben hatten wir vor dem Paphlu-Hospital auf 2.467 m Höhe unser 25-jähriges Bestehen gefeiert“. Zahlreiche Sherpas seien aus den Bergdörfern gekommen, um sich mit Tanz, Gesang und Reden für das Wirken der Stiftung Deutschland zu bedanken. Eine Woche später waren alle Gebäude zerstört und die Verzweiflung groß. Doch dank erheblicher Spenden aus Deutschland konnte der Mutter-Kind-Trakt des  Hospitals mit 150.000 Euro  wieder aufgebaut und 2018 neu eröffnet werden.

 Im Laufe des Abends wurden die Gründungsmitglieder Ursel Schlagintweit, Wiessees Alt-Bürgermeister Herbert Fischhaber, sowie Martina Kirchleitner zu Ehrenmitgliedern ernannt. Letztere ist zudem seit 20 Jahren zuverlässige Schriftführerin der Stiftung. 

 Bei den anschließenden Neuwahlen für die nächsten 3 Jahre wurde Ingrid Versen als 1. Vorsitzende ebenso im Amt bestätigt wie Stellvertreter Manfred Häupl. Der Mediziner Dr. Klaus Fresenius aus Rottach-Egern wird sein Wissen auch weiterhin ehrenamtlich zur Verfügung stellen. Schriftführerin Martina Kirchleitner bleibt weiterhin im Amt.

Neuer Kassier wurde Manfred Braml aus Holzkirchen. Bettina und Christian Siempelkamp aus Düsseldorf ergänzen die Vorstandsriege als stellvertretende Vorsitzende. Neue Kassenprüfer sind Anton Höß, Hans Fichtner und Stellvertreterin Dr. med. Elisabeth Kruschwitz. Beisitzer: Josef Öckler und Hartwig Bayerschmidt,  beide aus Bad Wiessee, sowie Brigitte Braml (Holzkirchen)  und Annette Lehmeier-Sollacher aus Ebersberg.
Steuerberaterin Monika Wisgott-Stahl aus Rottach-Weissach erstellt weiterhin honorarfrei den Bericht für die Rechnungslegung  und Mittelverwendung, während Otto Färber aus  Bad Heilbrunn ehrenamtlich die Pflege der Stiftungs-Homepage übernimmt.

 Am Ende der rund 4-stündigen Mitgliederversammlung vermeldete Ingrid Versen noch eine besondere Neuigkeit: Am legendären 29. Mai 2023 werden  sich die Nachkommen von  Edmund Hillary mit denen von Sherpa Tenzing Norgay zum 70. Jahrestag der Mt. Everest-Erstbesteigung durch die beiden Väter am Fuße des höchsten Berges der Welt  zu einem großen Fest  auf ca. 4.000 m Höhe treffen. Die umfangreiche Organisation dazu haben beide  Familien gemeinsam übernommen. Persönlich eingeladen werden dazu die langjährigen Unterstützer der Muttergesellschaft  „Himalayan Trust“,  (1960 von Edmund Hillary in Neuseeland gegründet) . 

Vorstandsmitglieder und Geehrte

Vorstandsmitglieder und Geehrte:
(vorne v.l.) Ursel Schlagintweit (Rottach-Egern), Brigitte und Manfred Braml (Holzkirchen), Ingrid Versen (Bad Wiessee), Martina Kirchleitner (Rottach-Egern). Mitte v.l.) Sepp Öckler (Bad Wiessee), Dr. med. Elisabeth Kruschwitz (Rottach-Weissach), Herbert Fischhaber (Bad Wiessee), sowie (hinten v.l.) Hans Fichtner, Anton Höß und Hartwig Bayerschmidt (alle Bad Wiessee), Manfred Häupl (München) und Dr. med. Klaus Fresenius (Rottach-Egern). Foto: Stiftung